Grizzlys_2025_Flipbook - Flipbook - Page 50
50
GR IZZLY S W OL FSBU RG | S A ISON 2025–2026
Seine Konkurrenten sind allesamt älter, es ist sein
wechselten sie zu EKU Mannheim (besser bekannt
erstes Herren-Jahr, doch der Angreifer gibt sich so
als Maddogs Mannheim), ehe es für Til Raab zu den
furchtlos, wie es seine 1,88 Meter Größe andeuten.
Adlern ging. Die Zeit dort war nach dem DNL-3-Jahr
„Klar haben meine Mitspieler meinen Respekt, doch
zu Ende. Raab wollte es wissen, sein Berater ver-
auf dem Eis geht es um Leistung, da habe ich keine
mittelte ihm ein Probetraining in Köln. Er konnte
Angst“, sagt der Mannheimer.
bleiben. Bei den Haien zündete Raab weiter. Er war
ein DNL-Topscorer trotz massiver Umstellung: neue
Dass er bereit ist, auch den unbequemen Weg zu
Schule in anderem Bundesland im entscheidenden
gehen, hat Raab schon bewiesen. In Mannheim lag
Abi-Jahr, erstmals für sich allein sorgend, mit dem
er mal mit dem Trainer quer, wurde ins DNL-3-Team
Rad zur Schule und zurück, Mittagessen kochen, mit
runtergeschickt – und knickte nicht ein. „Im Nach-
der Bahn zum Training – „das war schon intensiv“,
hinein betrachtet war das das Beste, was mir passie-
erinnert er sich. Es lohnte sich. „Mitten im Mathe-
ren konnte.“ Raab scorte bestens, bekam viel Eiszeit
Unterricht rief mich im Frühjahr mein Berater an, um
und „ich habe viel Selbstvertrauen bekommen“.
mir zu sagen, dass Wolfsburg interessiert ist.“ Seine
erste DEB-Berufung zu einem U20-Turnier hatte er da
Bei den Eisbären Eppelheim, wo sein Vater Trainer
schon hinter sich. „Als ich diese Einladung bekom-
war, hatte Raab mit dem Eishockey begonnen, dann
men hatte, ist mir das Herz in die Hose gerutscht“,
sagt er. Wolfsburgs Offerte nahm er cooler auf, diskutierte sie mit seinem Vater und mit seinem DEL-2erfahrenen Bruder Moritz. Die Entscheidung fiel nicht
schwer: „Wolfsburg hat mir einen super Weg und
super Perspektiven aufgezeigt.“
Anschluss hat er schnell im Sommertraining in
Wolfsburg gefunden. Mit Julius Ramoser, der in
Mannheim mit Moritz Raab gespielt hat, trifft
Til Raab auch einen Bekannten im neuen Umfeld.
Was bringt er mit? „Mein Spiel mit der Scheibe und
mein Passspiel sehe ich als meine Stärken, auch
wenn ich vergangene Saison für meine Verhältnisse
brutal viele Tore geschossen habe.“
Die Trikotnummer 25, die sich angesichts seines
tollen Jahres anbieten würde, nimmt er aber nicht.
Sondern die 74. Aus gutem Grund. Raab erklärt:
„Das ist das Geburtsjahr meines Vaters. Er hat uns
so viel ermöglicht, er trägt diese Nummer in seiner
Hobby-Liga, Moritz trägt die 74 auch, und ich wollte
sie natürlich ebenso in meinem ersten Profi-Jahr.“
© City-Press GmbH
Versuchung, der ich nur schwer widerstehen kann:
Kaffeetrinken mit den Jungs. Dass so eine Morgenroutine so viel Spaß machen
kann, hätte ich nicht gedacht.
Bester Sportmoment:
Da muss ich zwei nennen. Mein erstes Spiel im Nationaltrikot, das war ein
Kindheitstraum. Und der deutsche U17-Titel mit den Jungadlern Mannheim.