Grizzlys_2025_Flipbook - Flipbook - Page 56
56
GR IZZLY S W OL FSBU RG | S A ISON 2025–2026
Wenn man etwas tiefer in die Statistiken von
Bobby Lynch schaut, dann fällt auf: Er spielte
in jungen Jahren öfter mit Igor Larionov. Der
Name verrät es: Das ist der Sohn des großen
Hier geht’s zur
Spielerstatistik
Igor Larionov (dreifacher Stanley-Cup-Gewinner mit Detroit, Mitglied der Hockey Hall of
Fame, Weltmeister und Olympiasieger). Lynch:
„Ich kenne Igor junior, seit ich elf Jahre alt bin.
Michigan. Ein Teampartner bei den Muskegon
Wir haben dann schon mit zwölf für Honey-
Lumberjacks war wieder Igor Larionov junior.
baked in einem Team gespielt.“ Honeybaked
Lynch berichtet: „Igor Larionov senior war in
ist ein Nachwuchs-Eliteprogramm in Detroit.
jener Zeit auch mein Berater. Er hat mir zum
Den berühmten Larionov senior, den genialen
Sprung in den Profibereich zu den Manitoba
Mittelstürmer, kannte Lynch aus dieser Zeit
Moose verholfen.“ Als sich nach vier Spielzei-
logischerweise auch gut.
ten in den AHL-Teams Manitoba und Rockford
abzeichnete, dass es mit dem NHL-Traum wohl
Eigentlich hätten Larionov junior und Lynch
nichts werden würde, „habe ich Igor senior
auch gemeinsam in der höchsten kanadischen
angerufen, ob er mit seinen Kontakten eine
Juniorenliga spielen sollen – für die Quebec
Idee habe“. Larionov war Trainer in Nowgorod.
Remparts (mit denen Ex-Grizzly Brent Aubin
„Er meinte, er habe noch einen Platz im Kader,
2006 Meister war) in der QMJHL. Doch dazwi-
er frage mal die Verantwortlichen.“ Und so
schen platzte eine Katastrophe. Am Abend
kam es 2023 zum Wiedersehen auch mit dem
des Highschool-Abschlusses spielte Lynch
Jugendfreund Larionov junior. Lynch scorte
mit einem Kumpel in der Halle Bubblefußball,
in 110 Partien 51 Punkte, war mit 13 Toren und
dann ein Schrei, ein Schock. Lynch hatte sich
14 Vorlagen Nowgorods sechstbester Stürmer
den Oberschenkel gebrochen. „Ich habe in
in der vergangenen Saison. Verhandlungen
meinem Leben nicht oft geweint, aber in jener
über Lynchs mögliches Bleiben in Russland
Nacht zweimal“, gesteht er offen. Ein Leben
zogen sich aber hin, die Larionovs gingen zu
ohne Eishockey mochte er sich nicht vorstel-
St. Petersburg, Wolfsburg war an Lynch inte-
len, Lynch kämpfte sich durch die Reha und
ressiert, „und in den guten Gesprächen spürte
kehrte sechs Monate später aufs Eis zurück.
ich, dass sie mich wirklich wollten“.
Die Drummondville Voltigeurs in der QMHJL
wollten ihn. In der Restsaison nach dem
Jetzt freut sich der Profi, der gern angeln geht,
Comeback war es hart, im zweiten Jahr scorte
darauf, in der DEL ein paar alte Bekannte wie-
Lynch prima (67 Punkte in 67 Partien). Danach
derzusehen, etwa Nürnbergs Cole Maier. „Und
ging es noch für ein Jahr zurück in die Heimat
in ein Team zu kommen, in dem ja eigentlich
alle Englisch sprechen.“ Er kann als Center oder
als Flügel agieren, Grizzlys-Manager Charly
Fliegauf erwartet von ihm eine Schlüsselrolle
Versuchung, der ich nur
schwer widerstehen kann:
Ich kann an Wasserflächen
nie einfach vorbeigehen. Ob
kleiner Bach oder größeres
Gewässer, ich muss hin und
reingucken, ob es Fische zu
sehen gibt.
Bester Sportmoment:
Mein erstes Spiel als Profi
für Manitoba Moose.
auch in Unter- und Überzahl. Der Stil in der DEL
müsste Lynch behagen. „Eine Mischung aus
physischerem nordamerikanischem Eishockey
und dem technischer orientierten europäischen
Eishockey“ erwartet er und meint: „Da müsste
ich gut reinpassen.“ Zu seinen Stärken zählt der
27-Jährige, der mit seiner Frau Noemie nach
Wolfsburg zog, „meine Übersicht, Passspiel und
einen guten Schuss. Und vor physischem Spiel
habe ich auch keine Angst.“